Haller Blaujacken überzeugten die internationale Blasmusikfachwelt
Die Speckbacher Stadtmusik Hall gewinnt Internationalen Blasmusikwettstreit
in der Schweiz
Es war ein imposantes Bild, als Obmann Hermann Scharf vor 3000 Blasmusikbegeisterte treten und gleich zwei Siegerpreise entgegennehmen durfte:
Die Speckbacher Stadtmusik Hall holte sich am Samstag, den 21. September 2002 den Sieg im Konzert-Wettspiel im schweizerischen Goldach, und das in eindrucksvoller Manier.
Die Haller Blaujacken überzeugten die internationale Jury im Pflichtstück-Wettbewerb, als auch im Wettstreit um das bestinterpretierte Selbstwahlstück. In beiden Bewerben konnten die Haller die höchste Punkteanzahl aller konzertierenden Kapellen erzielen. Somit erging der Gesamtsieg mit 354 Punkten (von 360 möglichen) und einem Vorsprung von 7 Punkten auf die zweitplatzierten an die österreichischen Vertreter des überaus prominent besetzen Wettbewerbs. An der zweiten Position landete ein Hochschulblasorchester aus Lettland, der dritte Preis erging an ein eidgenössisches Orchester.
Für drei Tage war die Bodensee-Gemeinde Goldach in das Zentrum der Internationalen Blasmusikwelt gerückt. Im Konzert-Wettstreit der Kunststufenkapellen beteiligten sich in Summe acht Orchester aus sechs Nationen. Mit einem etwas flauen Gefühl begaben sich die Haller auf den Weg in die Schweiz, gestand LV-Obmann und Ehrenkapellmeister der Stadtmusik Dr. Herbert Ebenbichler, „da man die Leistungsfähigkeit der Konkurrenz schwer einschätzen konnte, auch wenn das Renommee der Teilnehmer bekannt war.“
Das Besondere an diesem Bewerb war, dass die hochkarätige Jury (u. a. Südtirols Verbandskapellmeister Prof. Gottfried Veit) „verdeckt“, also hinter einem Vorhang sitzend, das Spiel der Orchester bewerten musste. So war absolute Objektivität gegeben. Zum Vortrag brachten die Speckbacher das Sebstwahlstück „Alpina-Saga“ des jungen Oberösterreichers Thomas Doss und das Pflichtstück „Inspiration“ des niederländischen Komponisten Jan de Haan. Das internationale Publikum im vollen Konzertsaal goutierte das Spiel der Tiroler mit stürmischem Beifall. Geduld zu haben hieß es allerdings nach dem Bühnenabgang, denn die Preisverleihung fand erst am Sonntag, 22. September, statt. Verständlich, dass die Spannung kaum zu überbieten war und der Jubel keine Grenzen kannte, als die Sieger des Konzertwertungsspiels in der Kunststufe bekannt gegeben wurden.
Die Speckbacher Stadtmusik Hall unter der Leitung ihres jungen Dirigenten Mag. Wolfgang Kostner konnte nach ihrem vorjährigen Sieg beim ORF-Blasmusikpreis in der Höchststufe ihre Leistungsfähigkeit in diesem Jahr auf internationaler Ebene bestätigen und ihrem Ruf als Tiroler Spitzenblasorchester gerecht werden.
Wertungsliste erreichte Punktezahl
- Speckbacher Stadtmusik Hall (Österreich) 354 (von 360 möglichen)
- Studentenblasorchester Riga (Lettland) 347
- Musikverein Abtwil-St.Josef (Schweiz) 340,5
- Harmonie Philomena Haelen (Niederlande) 329
- Musikkapelle St. Georgen bei Bruneck (Südtirol) 318,5
- Musikgesellschaft Lobsigen (Schweiz) 304
- Musikabteilung VfL 1860 Marburg e.V.(Deutschland) 279,5
- Musikgesellschaft Sutz-Lattrigen (Schweiz) 276,5