Die Speckbacher Stadtmusik Hall hat im Laufe ihrer Geschichte nicht nur musikalische Höhepunkte gesetzt, sondern auch Traditionen bewahrt und sich den Herausforderungen der Zeit gestellt. Ihr Klang und ihre Präsenz sind ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes von Hall in Tirol.
Das Jahr 2023 markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Geschichte der Speckbacher Stadtmusik Hall. Seit der Aufnahme der ersten Frauen im Jahr 1990 entwickelte sich ein kontinuierlicher Weg der Gleichberechtigung. Jahr für Jahr traten talentierte Frauen der Stadtmusik bei, prägten das musikalische Geschehen und waren auch im Ausschuss aktiv vertreten. Diese fortschreitende Entwicklung kulminierte schließlich im Jahr 2023, als die erste Obfrau die Leitung der Speckbacher Stadtmusik übernahm. Diese historische Wahl unterstreicht nicht nur die kontinuierliche Offenheit und Veränderungsbereitschaft der Stadtmusik, sondern auch den maßgeblichen Beitrag der Frauen zur Vielfalt und Dynamik der Musikkapelle.
Ein historischer Moment im Jahr 1990: Die Speckbacher, bis dahin eine reine Männerdomäne, beschlossen in einer außerordentlichen Generalversammlung die Aufnahme von Frauen in ihre Reihen. Diese wegweisende Entscheidung öffnete neue Perspektiven für die musikalische Vielfalt der Stadtmusik.
Eine optische Veränderung prägte 1988 die Stadtmusik: Die roten Stutzen der Marketenderinnen wurden durch eine markante blaue Variante ersetzt, die bis heute im typischen "Speckbacher-Blau" glänzt.
Die Stadtmusik Wilten und die Speckbacher Stadtmusik bildeten 1964 eine beeindruckende 100-Mann-Musikkapelle, die die Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Winterspiele in Innsbruck unvergesslich machte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 erreichte die Speckbacher Stadtkapelle ein Meilenstein: Das erste Radiokonzert, live übertragen und Zeuge des musikalischen Könnens der Gruppe.
Im Jahr 1926 erreichte die Speckbacher Stadtkapelle einen herausragenden Erfolg im Rahmen des Landes-Musikfestes. In Innsbruck ausgetragen, nahm die Kapelle am Wettspiel teil und konnte dabei den begehrten Ehrenpreis des Landes Tirol als 1. Preis für sich gewinnen. Dieser Sieg markierte nicht nur einen musikalischen Triumph für die Speckbacher Stadtkapelle, sondern unterstrich auch ihre herausragende Stellung im Tiroler Musikgeschehen.
Im Jahr 1920 wurde die Kapelle offiziell zur "Speckbacher Stadtkapelle" umbenannt. Mit knapp 50 aktiven Musikanten begann eine Ära, die in den folgenden Jahren durch internationale Konzertreisen, darunter die erste nach München 1921, geprägt war.
Ein bedeutender Schritt erfolgte 1912 mit der Anschaffung der Speckbacher Tracht neben der damals getragenen Feuerwehruniform. Die Identität der Stadtmusik fand so in der traditionellen Tracht Ausdruck.
In den Jahren 1826 bis 1849 prägte die erste Uniform das Bild der "Bürgermusik". Dunkelgrüne Blusen, gelbe Epauletten, rote Aufschläge und Schnüre sorgten für ein markantes Erscheinungsbild. Doch während des Krieges 1849 wurden diese Uniformen verschenkt, und die Zukunft der Musikgruppe war unsicher.
Die Wurzeln der Speckbacher Stadtmusik Hall reichen bis ins Jahr 1826 zurück. In den alten Magistratsprotokollen finden sich bereits 1798 Hinweise auf erste kleine Musikervereinigungen, bestehend aus Pfarrmusikern und Dilettanten. Damals begleiteten musikalische Darbietungen bereits militärische Paraden in Hall. Es war jedoch erst 1826, dass das Magistrat in Zusammenarbeit mit dem damaligen Chorregens "Meissl" die Gründung der "Bürgermusik", bestehend aus Holz- und Blechblasinstrumenten sowie Schlagwerk, vollzog. Diese Phase prägte durch regelmäßige Probenarbeit, Ausrückungen und eine lebendige "Nachwuchspflege".